Das Frühstück im Hotel ist gut, für italienische Verhältnisse sehr gut. Ich sitze auf einer Terrasse mit Blick auf eine kleine Schlucht und dahinter das Meer. Danach gehe ich ins Dorf und kaufe ein Ticket in einer Kneipe. Ich bekomme es ohne großen Enthusiasmus für 4 Euro. Direkt gegenüber steht ein Wegweiser und ich beginne die kurze Wanderung. Nach zwei hundert Metern komme ich an eine kleine Hütte, wo der eigentliche Weg losgeht. Hier hätte ich auch eine Eintrittskarte kaufen können. Der Kontrolleur nimmt aber nur Münzen, wie er eine andere Gruppe von Wanderern unfreundlich wissen lässt. Sie machen es einem wirklich schwer, dieses Land zu lieben.
Der Weg führt anfangs über eine unregelmäßige Treppe, die den kurzen Aufstieg eher anstrengender als einfacher macht. Wer kommt auf die Idee und gibt wahrscheinlich viel Geld aus eine Treppe auf den ersten 20 Prozent eines Wanderweges zu bauen, die dann einfach aufhört?
Es gibt eine erste Mauer, die um den kompletten Berg auf etwa 90 Metern Höhe herumführt. Von hier gibt es schon einen tollen Ausblick auf die Altstadt, die direkt unter der nördlichen Steilwand liegt. Hier stehen Schilder, die davor warnen, sich über die Mauer nach außen zu lehnen: „Not to exceed“ ist die englische Variante. Ich gehe an der Mauer entlang einmal um den kleinen Berg herum. Der Ausblick ist überall sagenhaft. Auch ist es an vielen Stellen erstaunlich grün. Insbesondere wo der Sommer sehr heiß gewesen sein soll, mit Temperaturen bis zu 45 Grad.
Nach dem Rundgang steige ich noch zur oberen Mauer mit den Resten der alten Festungsanlage auf. Die Bergspitze liegt bei etwa 270 Metern über dem Meer. So richtig klar wird mir nicht, warum man hier solch eine Befestigung braucht. Was sollte hier geschützt werden?
Obwohl ich mir Zeit nehme, bin ich um 12 Uhr schon wieder unten in der Stadt. Ich beschließe mal einen ruhigen Tag zu machen und den Rest des Tages faul im Hotel zu verbringen.