Italien 2017, Tag 5, Es ist noch Sommer

This entry is part 5 of 25 in the series Italien 2017

Es geht weiter zu meinem nächsten Stop in Italien, nach Florenz.  Der Zug fährt pünktlich ab und saust mit manchmal 300 km/h in Richtung Süden. Er ist dann ein wenig lauter als sein deutsches Gegenstück, aber die Federung ist etwas härter, und damit angenehmer. Nicht dieses weiche Schaukeln, wie auf einem Schiff, bei dem ich fast Seekrank werde. Nach weniger als zwei Stunden erreiche ich mein Ziel und bin um 12 Uhr im Bahnhof von Florenz.

Der Geruch im Zug erinnert mich an Peking. Dort war es wohl der sich verziehende Smog. Keine Ahnung, was es hier ist. Zusammen mit der diesigen Landschaft, die flach und ländlich vorbei rauscht, fühle ich mich in meine letzte Chinareise zurückversetzt. Die Fahrt zur chinesischen Mauer hat sich erstaunlich ähnlich angefühlt. Sind vielleicht deshalb so viele Asiaten unterwegs? Oder sind es doch eher die vielen Sehenswürdigkeiten und Kunstwerke?

Florenz und Mailand könnten unterschiedlicher nicht sein. Florenz wirkt mit seinen engen und dunklen Sträßchen ein wenig mittelalterlich. Mailand mit seinen breiten und großzügigen Alleen sieht dagegen eher wie eine Großstadt aus. Es ist in Florenz auch ein paar Grad wärmer. In der Sonnen kann man fühlen, daß der Sommer noch nicht ganz vorbei ist.

Ich schätze die Stadt größer ein als sie wirklich ist. Darum laufe ich auf meinem Weg vom Bahnhof zum Hotel an der richtigen Abbiegung vorbei und mache eine kleine, umgeplante Sightseeing Tour. Ich finde es aber schließlich doch. Nachdem ich meine Rucksäcke abgestellt habe, mache ich einen ersten Stadtrundgang. Ich komme am Dom in der Stadtmitte vorbei, sehe aber nicht, wo die Eintrittskarten verkauft werden. Nach einer Runde um den Dom, finde ich wenigstens eine Touristinformation und frage wie vermutlich hundert Leute vor mir wo ich die Tickets kaufen kann. Ich erfahre, daß ich für den Dom keines brauche, für den daneben stehenden Turm aber doch. Die Wegbeschreibung zum Ticketschalter ist vage. Seltsam.

Der Dom ist außen wild und bunt, innen dagegen eher schlicht. Aber groß, fast so groß wie der Kölner Dom.

Bei den Uffizien sehe ich wieder das mehrstufige System des Schlangestehens. Es gibt eine Schlange um hinein zu kommen. Es gibt eine zweite Schlange um Eintrittskarten zu kaufen. Und eine dritte, kürzere Schlange um eine Reservierung zum Kartenkauf zu machen. Vielleicht morgen, vielleicht sind die Schlangen morgen früh kürzer.

Ich gehe über die Ponte Vecchio auf die andere Seite des Arno. Über ein steiles Sträßchen geht es zum Piazzale Michelangelo, einem Platz von dem ich einen wunderbaren Blick über die Stadt habe. Ich warte ein wenig bis die Sonne hinter den Wolken hervorkommt und den Dom beleuchtet.

Das ist genug für den ersten, halben Tag.