Italien 2017, Tag 3, Die Reise beginnt

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Meine Italienreise beginnt erst heute so richtig. Nach wenig Schlaf stehe ich um 5 Uhr auf und breche um kurz vor sechs mit dem Taxi nach Bergisch Gladbach auf. Mit der S-Bahn nach Köln und dann in den ICE nach Basel.

Jetzt ist es 7:28 Uhr, wir haben eben die (mir) neue Station Bonn/Siegburg hinter uns gelassen und düsen jetzt mit etwa 300 km/h nach Süden. Der Zug ist bequem und hat sogar WLan. Ich bin überzeugt, dass dies die angenehmste und zivilisierteste Art des Reisens ist. Die Sonne geht langsam auf und ich kann endlich etwas von der Landschaft sehen, die draußen vorbei rauscht. Es gibt sogar Monitore, die auf einer Landkarte unsere derzeitige Position anzeigen. Ich bin beeindruckt und hätte nicht gedacht, soviel „neuer“ Technik in einem deutschen Zug zu sehen.

Etwa zwei Stunden später kommt eine Durchsage, die uns Passagieren mitteilt, daß es auf der Strecke zwischen Offenburg und Freiburg einen Personenschaden gab und die Strecke für etwa neunzig Minuten gesperrt sein wird. Plötzlich sieht mein 100 Minütiger Aufenthalt in Basel gar nicht mehr so komfortabel aus. Irgendwann wird die Weiterfahrt des ICE ganz abgesagt und wir müssen in einen Ersatzzug umsteigen. Mit dem schaffe ich es gerade so, meinen Anschluss nach Mailand zu bekommen. Drei Minuten nachdem ich sitze geht es auch schon los.

Wie erhofft, ist die Strecke von Basel nach Mailand sehr schön. Vorbei an den Dreitausendern bei Interlaken, die Viertausender kann man in den Wolken nicht sehen. Nach vielen Tunnels (schweizer Plural) ist es auf der südlichen Seite nicht mehr so feucht. Ich kann sogar ein paar kleiner Marmorsteinbrüche mit ihren weißen, kubistischen Formen. Die Häuser sehen hier auch gleich ganz anders aus. Nicht mehr so perfekt gepflegt. Ein paar Güterwagons stehen auf einem von Pflanzen überwachsenen Gleis. In Deutschland, Österreich und der Schweiz währe das unmöglich. Hier scheint es ganz normal.

Die Pflanzen und Bäume verändern sich auch ganz allmählich. Das ist genau das was ich nochmal beobachten wollte. Der langsame Übergang zwischen den Pflanzen und Kulturen von Nord nach Süd. Er ist in Mailand noch nicht abgeschlossen, aber es fühlt sich hier schon ganz anders an.

Der Mailänder Bahnhof sieht aus wie ein Palast. Die Bahnhofshallen, die die Gleise überspannen sind schon enorm. Aber die „Wandelhallen“ sind wirklich gigantisch. So etwas gibt es in Deutschland nicht. Nicht in dieser Größe und nicht in dieser Pracht. Muß ich morgen ein paar Fotos von machen. Heute war ich zu müde.

Ich lasse mich von einem Taxi zum Hotel bringen und bin, wie geplant, um etwa 17 Uhr auf meinem Zimmer. Auf Grund meines Schlafmangels fühle ich mich als ob ich einen Jetlag hätte. Das hatte ich nicht geplant. Ich fahre zwar noch mit der sehr preiswerten Metro in die Innenstadt und laufe einmal um den Mailänder Dom. Aber das Licht ist nicht mehr gut und ich bin einfach zu müde. Also suche ich mir ein Restaurant und schließe den Tag ab.

Italien 2017, Tag 2, #krassesterOpa♥

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Peters 80ster Geburtstag beginnt ruhig und beschaulich mit einem gemeinsamen Frühstück mit Peter, Paul und Gisela. Wir nutzen die Zeit bis zur Feier am Nachmittag um über Gott und die Welt zu sprechen. Im Grunde das gleiche, das wir später bei der Feier machen. Nur mit weniger Bier. Bier ist übrigens das einzige, dass wir später frisch kaufen. Alles andere ist vorbereitet.

Am Nachmittag mache ich mit Paul einen Spaziergang durch einen fast perfekten Herbstwald. Es regnet nicht mehr. die Sonne scheint durch die bunten Blätter — warum bleibe ich nicht einfach hier?

Etwas später kommen die ersten Gäste und die Feier geht los. Es gibt ein paar Reden, dann machen Tim und Band tolle Musik mit Banjo und Nicht-Ukulele (sie hat acht statt vier Saiten). Emilia singt, Peter spielt Mundharmonika. 

Ich kann leider nicht bis zum Ende bleiben, da mein nächster Tag um 5 Uhr früh beginnen wird und ich wenigstens ein paar Stunden Schlaf haben möchte.