Die Gelbe Stadt

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England 2019, Tag 5

Wir übernachten zweimal in Bath und haben daher einen vollen Tag um die Stadt kennen zu lernen. Das Wetter gefällt mir gut, bedeckt und nicht zu warm. Aber auch nicht zu kalt. Ein Hemd mit langen Ärmeln reicht so gerade eben.

Wir gehen über die Brücke zur Abbey in der Stadtmitte. Dort ist auch das römische Bad, dass der Stadt ihren Namen gab. Die Schlangen davor sind uns aber zu lang und so fangen wir unsere touristischen Tätigkeiten in der Kirche an. Deren Boden wird gerade „renoviert“. Es heißt, dass die Toten hier übereinander bestattet wurden. Abgeschlossen mit den vielen Grabsteinbodenplatten, die fast den ganzen Boden ausfüllen. Diese Art der Bestattung ist aber wohl statisch nicht so günstig und daher ist der Boden an manchen Stellen eingestürzt und mass erneuert werden. Das Hauptschiff ist also der länge nach unterteilt. Die Kirche hat nette Fenster und eine hübsche Decke, die wie Palmblätter geformt ist.

Weiter geht es nach Norden zum Circus. Heute wir hier der Staßenbelag erneuert. Dazu muss der alte erst abgefräst werden. Das hat wohl einer der Anwohner nicht mit bekommen und dessen Auto muss entfernt werden. Die Fräsmaschiene steht fünf Meter dahinter und wartet.

Wir gehen weiter nach Westen zum Royal Crescent einer Wohnhauszeile, die halbkreisförmig angelegt wurde. Wir besichtigen das Haus Nummer 1 auf mehreren Etagen. Nett ist, dass auf jeder Etage jemand die Räume und Gegenstände erklärt.

Wir gehen zurück nach Südwesten zum Herschel-Haus. Herschel hat von hier aus den Planeten Uranus entdeckt und begonnen, Glasspiegel für selbstgebaute Teleskope zu schleifen. Ein Video im Keller, neben der Werkstatt, nennt ihn den bedeutendsten Sternengucker (Stargazer) überhaupt.

Zum Abschluss unserer Stadtbesichtigung geht es zurück ins Zentrum der Altstadt ins römische Bad. Das ist über und um natürliche heiße Quellen gebaut worden und ist für das Land erstaunlich groß. Nichts was einen nach einem Besuch in Rom in Ehrfurcht versetzt aber trotzdem ganz interessant. Ein guter Audioguide ist im Eintrittspreis von 20 Pfund enthalten.

Dream Lover

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England 2019, Tag 4

Wir verlassen die Stadt und fahren aufs Land. Mit Umweg über Terminal 5 um das Auto zu holen. Im Hotel ordern wir einen Wagen der uns für 60 Euro ans westliche Ende der Stadt (jenseits des Westends) bringt. Nach einem anfänglichen Gespräch über Fußball stellt der Fahrer bald Musik an. Aus den 50ern und 60ern, unter anderem Dream Lover. So vergeht die Zeit bei grauem Himmel und gelegentlichem leichten Regen sehr schnell.

Im Flughafen angekommen, müssen wir noch eine kurze Wanderung durch die Gänge von Heathrow Terminal 5 machen um zur Sixt Autovermietung zu kommen. Das Abholen geht relativ einfach und unkompliziert aber wie bei jeder anderen Autovermietung auch, ist Lisa recht lange mit ihrem Computer beschäftigt. Dann geht es los und ich muss/darf zum ersten Mal auf der linken Seite der Straße fahren. Wobei das links fahren das kleinste Problem darstellt. Zum Überholen rechts aus dem Fenster zu schauen und beim Zurückfahren über die linke Schulter zu gucken, dass fällt mir viel schwerer.

Wir machen einen Stop am Steinkreis von Avebury und schauen uns die mehrere tausend Jahre alten Steine an, die von den ursprünglich 72 (?) noch übrig geblieben sind. Was dden Durchmesser angeht, ist dies das größte „Henge“ der Welt. Was wir sehen können ist ein großer Kreisrunder Graben und außen anschließendem Erdwall. Mit einem Durchmesser von vielleicht 200 Metern. Darin in verschachtelten Kreisen ein paar sehr unregelmäßig geformte Steine. Ein paar davon sind vielleicht doppelt so hoch wie ich. Es gibt auch ein paar Shops in alten Häusern und das Wirtshaus „The Red Lion“. Auf den Bänken davor sitzt unter anderen ein wie ein Druide gekleideter Mann der durch eine ähnlich phantasievolle Gefolgschaft komplettiert wird. Ob hier jemand einen Film dreht? Oder üben die schon mal für Mittsommernacht in fünf Tagen?

Danach geht es in Richtung Süden nach Bath, das wir gegen 16 Uhr erreichen. Beim Ortseingang treffe ich mit dem linken Vorderrad einen Bordstein und verschramme die Felge. Es fällt mir noch schwer, die Breite des Autos vom Fahrersitz auf der rechten Seite abzuschätzen. Scheint aber aus einem Kratzer und einem Schrecken keinen weiteren Schaden zu geben. Unser Hotel liegt in einer schönen und prachtvollen Straße, dern Verlängerung von Osten über eine mit kleinen Läden bebaute Brücke in das alte Stadtzentrum führt. Die Staße ist hier noch breit mit breiten Bürgersteigen. Das Hotel ist nicht sehr groß und hat wahrscheinlich nicht mehr als 10 Zimmer auf drei Etagen. Die Zimmer sind nett eingerichtet. Das einzige was stört, ist der leichte Schimmelgeruch.

Während Peter sich ausruht mache ich einen Erkundungsrundgang durch das Stadtzentrum. Vorbei an den Namensgebenden Bädern und der Kirche (Abbey) und dem Circus, einem kreisrunden Platz der von Reihenhäusern gesäumt ist wie unser Hotel eines ist. Der gleiche Sandstein und die großen Platanen in dem Park in der Mitte vermitteln eine angenehme Atmosphäre. Wenig später gehen wir Essen in einem Restaurant an einem anderen Platz. Dieser ist quadratisch und beherbergt gerade eine Boulefest/-wettbewerb/-volksfest. Essen ist gut, wenn auch nicht weltbewegend.