Mc River Mansions

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England 2019, Tag 3

Das Frühstück gestalte ich weniger einheimisch als gestern. Keine Bohnen, keine Wurst. Dafür die lokale Variante eines Brötchens. Kleiner und weicher. Das Messer stellt sich trotzdem als zu stumpf heraus. Erste Welt Probleme.

Am Vormittag besichtigen wir die Tower Bridge, die direkt am Tower liegt. Leider ist eine der beiden U-Bahnlinien, die uns zum Ziel bringen würden, gesperrt ist, müssen wir ab Liverpool Street laufen. Am Ziele bezahlen wir etwa 10 Pfund für eine Besichtigung der Brücke. Inklusive Glasboden auf dem hochgelegenden Fußgängerüberweg. Wir können außderdem den Maschienenraum der alten Dampfmaschine sehe, die früher verwendet wurde um die beiden beweglichen Teile der Klappbrücke hoch und runter zu fahren. Das wurde mal bis zu 60 mal am Tage gemacht. Heute deutlich seltener. Eigentlich besteht die Brücke aus einem Stahlgerüst mit zwei Türmen links und rechts der Flußmitte. Um aber für etwas architektonische Harmonie mit dem nahe gelegenen Tower zu sorgen, wurden diese mit einer Steinfassade versehen. Insgesamt eine der hübscheren Brücken der Stadt.

Danach gehen wir an der naheliegenden HMS Belfast vorbei, einem Zerstörer aus dem zweiten Weltkrieg. In hübschen grünlichen Tarnfarben fügt er sich in das Stadtbild ein, das massgeblich durch grünliches Glas und helle Steinfassaden geprägt wird. Mit der U-Bahn geht es nach Osten. Unter Canary Warf hindurch nach Greenwich. Leider kommen wir im Norden an, direkt neben dem Milleniumdome. Wir wollen aber in die Gegend der alten Navigatorenschule im Süden. Also fahren wir mit Buslinie 188 ein paar Stationen. Das Observatorium, in dem sich Peter die alten Uhren anschauen wollte, würde aber noch einen zu weiten Fußmarsch auf einen kleinen Berg erfordern. Daher begügen wir uns mit dem Maritimen Museum, das nahe der Haltestelle liegt. Ist sehr nett und liebevoll eingerichtet und wir im Reiseführer als das beste seiner Art auf der Welt gerühmt. Der ist aber etwas älter und hat wohl nicht die Museen in Oslo oder Hamburg berücksichtigt, die mir persönlich deutlich besser gefallen. Dieses Museum ist auch sehr auf Großbritanien fokussiert und zeigt nur wenig von anderen seefahrenden Nationen.

Direkt an aber nicht in der Themse ist die Cutty Sark ausgestellt, einstmals das schnellste Segelschiff der Welt. Der Einrittspreis von 15 Pfund und die vielen Stufen schrecken uns aber ab. Statt dessen fahren wir kurz mit dem Aufzug zum Eingang eines alten Themesetunnels. Dort kann man zu Fuß oder mit dem Fahrrad auf die andere Seite glangen. Wir bleiben auf der Südseite und fahren wieder rauf. Für den Weg zurück wählen wir den Thames Clipper, eine schnelle Personenfähre. Die hält an allen wichtigen Landmarken, die an der Themse liegen und bietet einen großartigen Ausblick auf die Stadt. Allerdings sehen viele der Wohnhäuser aus als ob sie am Zufallsgenerator entworfen worden wären. Nicht direkt hässlich. Aber irgendwie mergwürdig. Ich werde an die amerikanischen Mac Mansions erinnert, wo sich die Besitzer die besten Teile von belieben Baustilen zu einem Frankensteinhaus zusammen setzen lassen.

Bei Westminster steigen wir aus, buchen noch 5 Pfund auf unsere Oyster-Cards (die Flussfahrt ist etwas teurer als die U-Bahn) und fahren über die Bond Street zurück zum Hotel.