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Alpen 2018, Tag 4
Eigentlich wollte ich heute eine einfache bis mittelschwere Wanderung machen. War es wohl auch, hat sich aber nicht so angefühlt. Es ging von Hirschegg über einen Höhenweg im Schwarzwassertal zum Walmedinger Horn. Es gab drei Gründe für diese Route. Im Internet hatte ich eine Seite gefunden, mit der man Wanderungen ähnlich planen kann, wie eine Autofahrt mit Google Maps: https://www.komoot.com/plan/tour/d01AtKFlgCbML8=FRhIBVeuJmEuTLA=/@47.3488260,10.1536846,14z?waypoint=hl:167450. Außerdem ging die Wanderung direkt beim Hotel los. Und schließlich führte sie in der ersten Hälfte über Nordhänge und lag daher im Schatten.
Morgens ist es wieder sommerlich. Die Sonne scheint, die Luft ist aber noch angenehm kühl. Ich gehe vielleicht hundert Meter den Hang hinauf und bin auch schon im Schwarzwassertal. Von dort nach Westen auf einem netten Waldweg. Immer wieder gibt es tolle Blicke auf den Hohen Ifen. Die Bauarbeiten mit Hubschrauber dort an den Lawinenschutzwänden — wenn ich die Dinger, die am Hubschrauber hängen, richtig erkenne — stören trotz der Entfernung den Frieden. Ich muss noch einmal eine Straße kreuzen. Kurz vorher komme ich nach kurzem und steilem Aufstieg an einem hübschen Wasserbecken vorbei. Ich denke, dass dies wohl der Wasserfall ist, der auf de Webseite erwähnt wurde. Von einem kleinen Brückchen hat man einen guten Blick auf das Wasserbecken unter dem Fall. Denke ich. Bis ich mich umdrehe und mit Staunen feststelle, dass auf der anderen Seite der Brücke, der Bach viel Tiefer verläuft. Mir wird klar, dass ich hier genau über dem Wasserfall stehe und das nur deswegen nicht früher gemerkt habe, weil nicht genug Wasser zum Fallen da ist.
Auf der anderen Straßenseite geht dann bald ein Weg nach oben, der irgendwann in Richtung unterer und dann oberer Walmedingeralpe führt. Anfangs geteert, dann ein Kiesweg und ab der unteren Alm ein schmaler Wanderweg. Anfangs noch recht einfach wird er Weg ab der unteren Alm doch sehr anstrengend. Ich beginnen mit den noch zu laufenden Höhenmetern zu rechnen. Die untere Walmedingeralpe liegt bei 1424 Metern, die obere bei 1560 und der Gipfel des Walmedinger Horns bei 1999 Metern. Wenn mich schon das Stück zwischen den beiden Almen so außer Atem bringt, wie wird dann erst der fast dreimal so hohe Anstieg bis zum Gipfel gelingen? Bei der oberen Alm mache erst mal eine Pause und trinke eine Große Johannisbeerschorle. Kannte ich noch nicht, ist aber sehr zu empfehlen. Hier beginnt dann auch der sonnige Teil meiner Wanderung. Von hier an gibt es kaum noch Schatten. Meine Befürchtungen wegen des Anstiegs schiebe ich erstmal zur Seite, denn runter möchte ich heute nicht laufen. Die Seilbahn vom Walmedinger Horn ist die nächste Möglichkeit ins Tal zu fahren. Also geht es weiter. Ich habe Muskelkater in den Oberschenkeln, schlimmer aber noch sind ein paar Blasen an den Füßen. Rauf geht, runter ist eine Qual.
Irgendwie ist der Weg zum Gipfel aber nicht dreimal so schlimm wie zwischen den beiden Almen. Vielleicht weil er nicht so steil ist, vielleicht weil ich endlich meine Stöcke einsetze. Hätte ich wohl eher machen sollen. Die Bergstation liegt etwa 50 Meter unterhalb des Gipfels. Hier laufen viele Leute herum, die mit der Bahn heraufgekommen sind. Es fällt mir schwer, so auszusehen als ob ich nicht fast völlig am Ende meiner Kräfte wäre. Es gibt hier ein Schild, dass den Bahnfahrern erklärt, dass sie vom Ausstieg schon 3 Stockwerke an Höhenmetern abgestiegen sind, dass aber noch 300 Stockwerke folgen. Ich vermute, dass die Bergwacht eine Menge Leute von diesem Berg geholt hat.
Hier schlägt auch das Wetter um. Es wird bewölkt und die Temperator wird angenehm kühl. Im Wetterbericht, der heute morgen auf meinem Frühstückstisch lag, wurdd ja auch führ den Nachmittag Regen angekündigt. Als ich im Tal aus der Gondel steige, bin ich erstaunt, wieviel wärmer es hier unten als oben auf dem Gipfel noch ist. Ich mache einen kurzen Abstecher zur Kirche von Mittelberg und fünf Minuten später fängt es an zu regnen. Erst ein wenig, dann immer mehr. Und ich bin wohl der einzige, der einen entsprechenden Wetterbericht bekommen hat. Nur wenige Leute haben eine Regenjacke dabei und scheinen überhaupt nicht auf Regen vorbereitet zu sein. Und dann wird der Regen stärker und es gibt sogar ein paar Blitze. Ich nehme den Bus zurück nach Hirschegg um meine Füße zu schonen.
Der einzige Verlust durch den Regen scheint mein Handy zu sein, dass sich seitdem alle fünf Minuten neu startet und manchmal auch nach Druck auf den Ausschalter ausgeht. Mal schauen, ob das besser wird, wenn es trocknet. Zum Glück habe ich mein altes Firmenhandy mitgenommen, dass wir löschen und dann entsorgen sollen. Das möchte ich zu meinem neuen Handy machen.
PS: Ich bitte den falschen Apostroph im Titel zu entschuldigen. Ich such noch nach einem Weg, den richtigen einzugeben.