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Alpen 2018, Tag 15
Ich ziehe nochmal um, muss aber nicht weit fahren. Um nicht allzu früh im neuen Hotel anzukommen, mache ich einen Stop in Lienz und besuche Schloss Bruck. Dort gibt es zwei Ausstellungen. Eine ist über das Fresko in der Schlosskapelle und über Freskomalerei im Allgemeinen. Das ist durchaus interessant, ist aber allein noch keine Reise wert. Außerdem finden in der Kapelle heute zwei Hochzeiten statt und das obere Stockwerk ist abgesperrt.
Die zweite Ausstellung gefällt mir sehr viel besser. Hier sind Bilder des lokalen Künstlers Albin Egger-Lienz ausgestellt. Auf der Wikipedia Seite kann man ein paar der Bilder sehen: https://de.wikipedia.org/wiki/Albin_Egger-Lienz
Manche sind so bombastisch, dass sie angeblich sogar Trotzki entzückt haben. Viele haben aber lokale Themen aber in einem Stil, der nicht der gewohnte Alpenkitsch ist. Ich habe mir sogar ein Poster von einem der Bilder gekauft. Es zeigt ein untypisches Motiv für Egger-Lienz, das Meer. Das hat er bei einem Familienurlaub in Holland zum ersten mal gesehen und ins Herz geschlossen, meinte dann aber, dass er das Meer nicht voll erfassen könnte. Er sei ja nicht am Meer geboren worden. Diese Ausstellung ist mindestens einen Abstecher nach Lienz wert.
In einem Raum wird an die Vergangenheit von Schloss Bruck erinnert. Einschließlich des zweiten Weltkriegs, wo es zu einer Art Kulturzentrum gemacht wurde. Es gibt Photos von der Einweihungsfeier, wo fast nur Soldaten in Uniformen zu sehen sind. Die Einladung dazu ist auch ausgestellt. Neben dem Programm ist unten auch zu lesen: „Erscheinen in Uniform erwünscht“.
Dann geht es zu meinem dritten Standort dieser Reise, wenn man Innsbruck nicht mitzählt. Nach Kals am Großglockner, welches am Großglockner liegt. Mein Hotel liegt noch ein bischen Weiter das Tal hinauf und ist fast das letzte Haus im Tal. Ich mache noch einen Spaziergang nach Kals um noch etwas Proviant zu kaufen. Zu Hause wäre das aber auch schon eine kleine Wanderung.
Auf dem Rückweg komme ich an einem Mühlenerlebnispark vorbei. Nun ja, jedenfalls fällt mir keine bessere Beschreibung ein. Es gibt drei oder vier echte Mühlen, die vom Kalser Bach gespeist werden (können). Es gibt aber noch unzählige kleine Mühlchen, die von Zuleitungen betrieben werden, die aus Baumstämmen herausgeschnitzt wurden. Leider gibt es kein Wasser, weil im letzten Jahr eine starke Flut im August die Zuleitung fortgespült hat. Die Schäden an beiden Ufern sind enorm. Selbst ich hatte schon auf dem Hinweg gesehen, dass die Schäden enorm sind. Auf einem Schild steht, dass das nächstes Jahr wieder funktionieren soll. Schade, das hätte ich mir gern angesehen.
Das Abendessen ist sehr gut. Ich werde vom Hausherrn mit Handschlag begrüsst. Insgesamt gibt es hier eine erstaunlich familiäre Atmosphäre. Und sie sind in der Lage, ausreichen Besteck für alle Gänge neben den Teller zu legen. Das hat im letzten Hotel erstaunlicher Weise nie funktioniert. Spätestens nach der ersten Vorspeise ging mir das Besteck aus. Und dann hat irgendjemand erst wieder einen weißen Handschuh angezogen und neues Besteck gebracht. Jeden Abend.
Hier ist auch die Salatbar wieder super. Damit allein, könnte ich mein Abendessen bestreiten und wäre glücklich. Zum Abschluss des Abends trinke ich noch einen Espresso an der Bar.
Morgen möchte ich irgend etwas leichtes machen. Meine Beine haben sich bei dem Spaziergang immer noch ein wenig wie Gummi angefühlt.