- Gestrandet
- I am to old for this ****
- Die perfekte Idylle
- Leg‘ dich in die Hängematte, nicht ins Zeug
- Alpabtrieb & Viehscheid
- Donnerstag, kein Ruhetag
- Brückentag
- Dreiländerfahrt
- On the Sunny Side of the Street
- Morgenspaziergang
- Halbzeit
- Mountain Camo
- Algorithmen
- Ich kämpfte wo Du Urlaub machst
- Erscheinen in Uniform erwünscht
- Spaziergang
- Berge – Kurven – Träume
- Querfeldein
- Unkrautsuppe
- Glocknerblicktour
- Schiebeweg
- Berlin, Berlin
Alpen 2018, Tag 3
Als ich um 7:20 Uhr beim Autovermieter auftauche, 10 Minuten vor der angegebenen Öffnungszeit, bekomme ich endlich mein Auto. Eine viertel Stunde später, nach erstaunlich viel Papierkram, kann ich losfahren. Zum Glück ist ein Navigationscomputer eingebaut. Der Verleiher war da nicht sicher. Als ich angebe, dass ich das Auto noch etwa 20 Tage behalte, wird noch eine neue Vignette auf die Windschutzscheibe geklebt.
Meine Tour führt mich zurück nach Deutschland und zwar erstaunlich weit. Ich wusste ja, dass das Kleinwalsertal nur von Deutschland erreichbar ist, dass ich von den fast drei Stunden Fahrtzeit aber mehr als ein Drittel in Deutschland verbringen würde, hatte ich nicht erwartet. Anfangs ist das Wetter angenehm bedeckt und kühl. Die Strecke führt über die Inntalautobahn, den sehr hübschen Fernpass (es gibt da tatsächlich einen Haufen von Häusern, der Fernpass heißt) und dann wieder hinab nach Deutschland. Füssen, Sonthofen, Oberstdorf. Dann geht es endlich wieder bergauf ins Kleinwalsertal. Mittlerweile ist es richtig sonnig und warm geworden. Vorbei an der Breitachklamm, durch Rietzlern hindurch finde ich in Hischegg mein Hotel, das Suitehotel an der Oberseitestraße. Das Zimmer ist groß und angenehm, eher schon ein Apartment. Von dem Eckbalkon kann ich zu meiner linken die Bergstation der Kanzelwandbahn und gerade aus den großen und kleinen Widderstein sehen. Ich werde Fotos machen wenn die Sonne nicht blendend genau darüber steht.
Vor meiner Abfahrt hatte ich noch Bedenken, ob nicht zuviel Schnee auf den Bergen liegen könnte. Jetzt mach ich mir eher Sorgen wegen zuviel Sonne. Ich war nicht optimistisch genug um Sonnencreme mitzubringen. Es weht immer ein angenehmer kühler Wind, fast so wie in Hamburg. Nur auf den Straßen, wo es selten einen Schatten gibt, ist es fast schon heiß. Soviel Sonne habe ich in diesem Tal noch nicht erlebt.
Um die Muskeln zu strecken, mache ich einen Spaziergang nach Mittelberg. Auf dem Hinweg gehe ich größtenteils unterhalb der Hauptstraße an der Breitach entlang. Sehr hübsch. Hier bin ich noch nie gewesen. Es ist jetzt Mittag und das Tal wirkt wie die perfekte Idylle. Grillen zirpen, Vögel zwitschern, die Breitach rauscht unterhalb an entlang. Die Wiesen und die putzigen Häuser wirken wie eine Mischung aus Windows XP Startbildschirm und Hobbingen aus dem Herrn der Ringe. Fast zu schön um wahr zu sein.
Ich gehe noch ein Stückchen weiter, bis zu dem alten Schusterhaus an der Straße. Dann mache ich kehrt und besuche den neuen Supermarkt in Mittelberg und decke mich mit Obst und Säften ein. Der Supermarkt ist erstaunlich groß für das doch recht winzige Mittelberg. Vermutlich wegen der vielen Touristen. Auf dem Weg zurück merke ich unter der neu gekauften Last recht deutlich meine Blasen. Eine Apotheke habe ich leider noch nicht gefunden. Vielleicht schaffe ich es heute Nachmittag noch nach Riezlern, wo bestimmt eine ist.