I am to old for this ****

This entry is part 2 of 22 in the series Alpen 2018

Alpen 2018, Tag 2

Ich nutze den Tag in Innsbruck für eine Wanderung und den Besuch eines Museums. Meine Wanderung führt mich auf die Nordkette, die, wie der Name sagt, im Norden der Stad liegt. Nur die Inn trennt diese Gebirgskette von der Stadt. Vor ein paar Jahren bin ich hier mit Seilbahnen auf einen der Gipfel gefahren. Diesmal gehe ich zu Fuss, allerdings nicht ganz bis nach oben. Das schwierigste ist, den Einstieg zu den Wanderwegen zu finden. Am Hotelempfang sagte man mir, ich sollte erst zum Alpenzoo und dann weiter den Berg hinauf. In etwa der Bodenseilbahn folgend. Der Alpenzoo ist gut ausgeschildert. Der Rest leider nicht. Hier ist die Stadt doch noch nicht ganz zu Ende und alle Wege nach oben sind verbaut. Da hätten sie gerne auch mal ein Schild aufstellen können. Aber ich vermute, dass nicht viele Wanderer von der Stadt aus losgehen, sonder nach Hungerburg mit der Bahn oder dem Bus fahren. Ich muss einen relativ langen Umweg machen um nach Hungerburg zu gelangen. Dort kann von der Bodenseilbahn in die „reguläre“ Seilbahn umsteigen, die nach ganz oben führt. Hier gehen auch mehrere Wanderwege los.

Ich wähle einen, der mich erst zur Umbrüggler Alm und dann zur Höttinger Alm führt. Ich habe nur die Karte aus der Hotellobby und kann damit nicht abschätzen, wie die Wanderwege verlaufen. Daher möchte ich mir die Option offenhalten, eine kürzere oder längere Strecke zu gehen. Der Weg ist schön aber anstrengend. Sehr anstrengend. So anstrengend hatte ich Wandern nicht in Erinnerung. Ich fürchte, dass ich hier sowohl mein Alter als auch meine schlechte Ausdauer spüre. An letzterem kann ich aber noch was ändern.

Mein Plan ist, heute eine anstrengende Wanderung zu machen, um den ersten Muskelkater zu provozieren, den ich am morgigen „Ruhetag“ (Fahrt nach Mittelberg) pflegen kann. Ich will auch meinen Kreislauf ankurbeln, so dass mein Körper weiss, was in den nächsten Tagen auf ihn zu kommt. Ich muss immer wieder stehen bleiben, um ein wenig auszuruhen. Irgendwann wird es mir zu dumm und ich packe meine Stöcke aus. Wollte ich eigentlich erst für den Abstieg machen um meine linke Schulter zu schonen. Ich bin Freitag abend bei einem Lauf um die Alster gestolpert. Ist nichts schlimmes passiert. Nur ein paar Abschürfungen. Und die Schulter, die, um den Fall abzufedern, all Muskeln angespannt hat. Hat auch gut funktioniert, hat aber auch zu einem guten Muskelkater geführt. Mit den Stöcken geht es besser bergauf. Ist aber immer noch sehr anstrengend.

An der ersten Alm gehe ich vorbei. Ein bisschen mehr Bewegung brauche ich heute schon. Bei der zweiten habe ich aber genug. Vor ´zehn Jahren wäre ich vermutlich bis ganz oben gelaufen. Nach einem grossen Salat geht es wieder zurück nach unten. Ist viel einfacher, fordert aber die Oberschenkel deutlich mehr. Als ich fast schon wieder unten bin treffe ich noch einen Fahrradfahrer mit dem ich ins Gespräch komme. Er kommt aus Innsbruck, ist aber auch ein grosser Fan von Hamburg, wo er einmal im Jahr einen Freund besucht. Er meint, dass er sich seinen Alterswohnsitz durchaus in Hamburg vorstellen könnte, wenn dort nur das Wasser besser wäre.

Wieder in der Stadt, komme ich wieder beim Kunstmuseum vorbei, dass mir aus unerklärlichen Gründen bei meinem letzten Besuch in Innsbruck entgangen ist. Vielleicht war Montag. Es ist erst kurz nach drei und nach einem kurzen Besuch im Hotel zum Duschen, besuche ich noch das Museum. Ich bin zwar so kaputt, dass ich eigentlich nicht noch eine Stunde durch Stadt und Museum laufen möchte, aber es gibt eine Ausstellung über Lucas Cranach. Interessanterweise gibt es Bilder von beiden malenden Cranachs, dem älteren und dem jüngeren. Das Thema ist die Natur, bei den Bildern ist dass meistens der heilige Hieronymus, der als Eremit in die Natur zog. Um zu tun, was auch immer heilige Eremiten in der Natur so machen. Es gibt auch eine ganze Menge von Zeichnungen von Pflanzen und Tieren. Interessant, aber ich habe leider nicht viel Zeit. Nur eine Stunde für das ganze Museum und die Cranachausstellung. Interessant ist auch die moderne Abteilung. Leider habe ich meine Kamera nicht dabei um wenigstens die Namensschilder zu fotografieren.

Gestern habe ich bei einem Stadtrundgang auch etwas von einer Guernica Ausstellung in Innsbruck gelesen (https://www.guernica.at/). Fängt aber leider erst in einer Woche an. Mal sehen, ob ich das irgendwie in meine Reise einbauen kann. Das würde mich schon sehr interessieren.

Series Navigation<< GestrandetDie perfekte Idylle >>

3 Gedanken zu „I am to old for this ****“

  1. Hallo Andre,

    Antje und ich sind gerade von unserem Kurzurlaub im „Wilden Osten“ zurück gekommen. Beim Sortieren der digitalen Mitbringsel habe ich seit Längerem mal wieder auf den Link „Andres Reiseblock“ auf meinem Desktop geklickt und siehe da, Du bist wieder unterwegs.

    Die Berge sind immer eine Reise wert. Ich bin mit meinen Eltern früher oft in Südtirol gewesen und habe viele schöne Erinnerungen an diese Urlaube, auch wenn man als kleiner Junge nicht unbedingt jeden Tag wandern wollte.

    Leider ist die Infrastruktur in den Bergen mittlerweile so stark ausgebaut, dass viele Wanderwege eher asphaltierten Landstraßen ähneln. In den 70er und 80er Jahren mussten wir uns die Wanderwege zum Teil noch selber suchen – farbig markierte Steine alle paar 100 Meter – und es ging fast immer über mehr oder weniger leicht zu findende Trampelpfade. Ich hoffe, Du findest noch solche naturbelassenen Wanderwege.

    Ich wünsche Dir drei schöne Wochen und mir viele Geschichten und Fotos von Deiner Reise.

    Liebe Grüße
    Dirk

    1. Hallo Dirk, freut mich, dass Du die neuen Beiträge schon gefunden hast. Ich wollte gerade Deine EMail-Adresse raussuchen.

      Die kleinen Wege gibt es noch. Allerdings nicht direkt beim Dorf oder der Seilbahn. Je mehr Leute die Wege gehen, desto besser werden sie ausgebaut.
      Schau dir mal diesen Link für die heutige (Tag 4) Tour an: https://www.komoot.com/plan/tour/d01AtKFlgCbML8=FRhIBVeuJmEuTLA=/@47.3488260,10.1536846,14z?waypoint=hl:167450
      Dort wird genau aufgelistet, welche Beschaffenheit der Weg hat.

      1. Hallo Andre,

        komoot.com ist ja eine tolle Web-Seite. Dass man die Beschaffenheit der Wege sehen kann, ist schon klasse. Du kannst Dir die Route ja sogar an Dein Smartphone senden. Das widerspricht zwar dem „Naturgedanken“, aber da man die Dinger schon mal mit hat, kann man sie ja auch halbwegs sinnvoll einsetzen.

        Schade, dass Deine Speicherkarte an Tag 5 versagt hat. Ich hätte mir gerne ein paar Bilder von den Kühen angeschaut. Wir waren nämlich letzte Woche auf dem Gestüt auf dem Ed geboren wurde und dort gab es auch jede Menge Kühe. Leider waren die so scheu, dass man Sie nur aus der Ferne beobachten konnte. Das lag wohl an den kleinen Kälbchen, die besonders behütet wurden. Vielleicht war es auch besser so, da der zugehörige Bulle ziemlich unentspannt aussah und der Versuch einer Kontaktaufnahme wohl eher im Krankenhaus geendet hätte.

        Ich wünsche Dir weiterhin eine gute Zeit.

        Viele Grüße
        Dirk

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.