Alpen 2018, Tag 7
An meinem letzten Tag im Kleinwalsertal besuche ich die Breitachklamm. Die liegt am Ausgang des Tals und ist eine der spektakulärsten Schluchten (was ist der Plural von Klamm?) die ich kenne. Ich wollte von Riezlern aus gehen, habe aber den Einstieg in das schon hier tief eingeschnittene Flusstal gefunden. Drei Brücken über die Breitach habe ich da schon überschritten. Die führ Autos, die Rietzlern mit Hirschegg und Mittelberg verbinden, eine „Naturbrücke“ (so ausgeschildert) aus Beton und eine Hängebrücke aus Stahl, die aussieht als ob sie die übrig gebliebenen Seile der zuletzt gebauten Seilbahn wieder verwendet hätten. Alle führen auf die andere Seite, von keiner geht ein Weg noch Osten.
Also fahre ich mit dem Bus bis zur letzten Station, die ich mit der Gästekarte noch erreiche: Walserschanze. Hier befindet sich der obere Eingang. Nach steilem Weg von der Straße nach unten bis fast zum Fluss, führt hier ein Weg entlang der Breitach zum Eingang der Klamm. Schon hier ist das Flusstal eng und dunkel, vielleicht noch dreißig Meter breit. Der Weg ist mal in die Bergwände gehauen, mal mit Brettern auf Stahlträgern dran geschraubt. Oft hängt die Felsendecke so tief herab, dass ich mich bücken muss. Etwa zehn Meter unter mir fließt die Breitach, immer enger und schneller. Immer wieder liegen große Felsblöcke im Wasser und zeugen von heftigen Sturzfluten in den vergangenen Jahren. An einer Stelle sehe ich ein Stück des grünen Geländers, dass mich vor dem Fall nach unten bewahrt. Hier möchte ich nicht sein, wenn Hochwasser ist.
Dann kommt ein kleines Kassenhäuschen, ein Drehkreuz und die eigentliche Klamm. Hier berühren sich die beiden gegenüberliegenden Wände fast. Hier ist die Klamm vielleicht nur noch zehn Meter breit, an den weiten Stellen. Es ist dunkel und feucht und kühl. Unter mir rauscht der Fluss jetzt schnell dahin. Wenn jemand auf dem schmalen Pfad entgegen kommt, muss einer von uns beiden stehen bleiben. Das hier ist nichts für Leute mit Klaustrophobie oder Höhenangst.
Es ist schwierig hier Photos zu machen. Die Helligkeitskontraste von der dunklen Klamm und dem hellen Himmel sind enorm. Und es gibt wenig Stellen, wo ich stehen bleiben könnte ohne jemandem im Weg zu stehen.
Den Weg zurück nach Riezlern gehe ich. Anfänglich ist auch dieser Weg ein Metallgerüst, dass an den Berg geschraubt wurde. Der Boden ist ein Metallgitter, durch das ich nach unten sehen kann. Der Stahl sieht neuer aus als die Eisengeländer in der Klamm. Ich frage mich, wie häufig, die Stege und Geländer erneuert werden müssen. An einer Stelle kommen mir sogar zwei Radfahrer entgegen, die hier ihre Räder aber schieben oder tragen müssen. Gar nicht einfach daran vorbei zu kommen. Insgesamt ist der Weg aber recht einfach und angenehm. Nur die Sonne scheint jetzt immer von vorn und ich kann die Gegend wegen der hohen Hell/Dunkelkontraste nicht gut sehen. Noch mehrmals führt der Weg über brückenartige Wege an der Felswand über der Breitach entlang. Bei Riezlern geht er dann nochmal über den Fluss, dort wo der Schwarzwasserbach einmündet.
Jetzt noch ein kurzes aber sehr steiles Stück und ich bin zurück in Riezlern und kann den Bus nach Hirschegg nehmen.
PS: Ich weiss, das es Probleme mit den Previews gibt. Es gibt auch Probleme beim Upload der Bilder. Hängt vielleicht zusammen.