Italien 2017, Tag 3, Die Reise beginnt

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Meine Italienreise beginnt erst heute so richtig. Nach wenig Schlaf stehe ich um 5 Uhr auf und breche um kurz vor sechs mit dem Taxi nach Bergisch Gladbach auf. Mit der S-Bahn nach Köln und dann in den ICE nach Basel.

Jetzt ist es 7:28 Uhr, wir haben eben die (mir) neue Station Bonn/Siegburg hinter uns gelassen und düsen jetzt mit etwa 300 km/h nach Süden. Der Zug ist bequem und hat sogar WLan. Ich bin überzeugt, dass dies die angenehmste und zivilisierteste Art des Reisens ist. Die Sonne geht langsam auf und ich kann endlich etwas von der Landschaft sehen, die draußen vorbei rauscht. Es gibt sogar Monitore, die auf einer Landkarte unsere derzeitige Position anzeigen. Ich bin beeindruckt und hätte nicht gedacht, soviel „neuer“ Technik in einem deutschen Zug zu sehen.

Etwa zwei Stunden später kommt eine Durchsage, die uns Passagieren mitteilt, daß es auf der Strecke zwischen Offenburg und Freiburg einen Personenschaden gab und die Strecke für etwa neunzig Minuten gesperrt sein wird. Plötzlich sieht mein 100 Minütiger Aufenthalt in Basel gar nicht mehr so komfortabel aus. Irgendwann wird die Weiterfahrt des ICE ganz abgesagt und wir müssen in einen Ersatzzug umsteigen. Mit dem schaffe ich es gerade so, meinen Anschluss nach Mailand zu bekommen. Drei Minuten nachdem ich sitze geht es auch schon los.

Wie erhofft, ist die Strecke von Basel nach Mailand sehr schön. Vorbei an den Dreitausendern bei Interlaken, die Viertausender kann man in den Wolken nicht sehen. Nach vielen Tunnels (schweizer Plural) ist es auf der südlichen Seite nicht mehr so feucht. Ich kann sogar ein paar kleiner Marmorsteinbrüche mit ihren weißen, kubistischen Formen. Die Häuser sehen hier auch gleich ganz anders aus. Nicht mehr so perfekt gepflegt. Ein paar Güterwagons stehen auf einem von Pflanzen überwachsenen Gleis. In Deutschland, Österreich und der Schweiz währe das unmöglich. Hier scheint es ganz normal.

Die Pflanzen und Bäume verändern sich auch ganz allmählich. Das ist genau das was ich nochmal beobachten wollte. Der langsame Übergang zwischen den Pflanzen und Kulturen von Nord nach Süd. Er ist in Mailand noch nicht abgeschlossen, aber es fühlt sich hier schon ganz anders an.

Der Mailänder Bahnhof sieht aus wie ein Palast. Die Bahnhofshallen, die die Gleise überspannen sind schon enorm. Aber die „Wandelhallen“ sind wirklich gigantisch. So etwas gibt es in Deutschland nicht. Nicht in dieser Größe und nicht in dieser Pracht. Muß ich morgen ein paar Fotos von machen. Heute war ich zu müde.

Ich lasse mich von einem Taxi zum Hotel bringen und bin, wie geplant, um etwa 17 Uhr auf meinem Zimmer. Auf Grund meines Schlafmangels fühle ich mich als ob ich einen Jetlag hätte. Das hatte ich nicht geplant. Ich fahre zwar noch mit der sehr preiswerten Metro in die Innenstadt und laufe einmal um den Mailänder Dom. Aber das Licht ist nicht mehr gut und ich bin einfach zu müde. Also suche ich mir ein Restaurant und schließe den Tag ab.

Italien 2017, Tag 2, #krassesterOpa♥

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Peters 80ster Geburtstag beginnt ruhig und beschaulich mit einem gemeinsamen Frühstück mit Peter, Paul und Gisela. Wir nutzen die Zeit bis zur Feier am Nachmittag um über Gott und die Welt zu sprechen. Im Grunde das gleiche, das wir später bei der Feier machen. Nur mit weniger Bier. Bier ist übrigens das einzige, dass wir später frisch kaufen. Alles andere ist vorbereitet.

Am Nachmittag mache ich mit Paul einen Spaziergang durch einen fast perfekten Herbstwald. Es regnet nicht mehr. die Sonne scheint durch die bunten Blätter — warum bleibe ich nicht einfach hier?

Etwas später kommen die ersten Gäste und die Feier geht los. Es gibt ein paar Reden, dann machen Tim und Band tolle Musik mit Banjo und Nicht-Ukulele (sie hat acht statt vier Saiten). Emilia singt, Peter spielt Mundharmonika. 

Ich kann leider nicht bis zum Ende bleiben, da mein nächster Tag um 5 Uhr früh beginnen wird und ich wenigstens ein paar Stunden Schlaf haben möchte.

Italien 2017, Tag 1, Es gibt kein Entrinnen

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IHeute hat offiziell mein Urlaub begonnen. Ich habe es bis nach Bergisch Gladbach geschafft. Bevor ich mich wirklich auf den Weg nach Italien mache, will ich erst den 80sten Geburtstag meines Vaters feiern.

Es ist ein perfekter Herbsttag. Sonnig und warm, sowohl in Hamburg als auch Bergisch Gladbach. Bevor Peter und ich damit beginnen die Familie zusammen zu sammeln indem wir Paul vom Flughafen abholen, mach ich erst noch einen kurzen Spaziergang ins Paffrather Dorf. Ich will das wunderbare Licht ausnutzen und die ersten Fotos dieser Reise machen.

Direkt neben dem Friedhof ist ein Festzelt aufgebaut wo die Einheimischen Oktoberfest feiern. Komplett mit Lederhosen. Anders als in München wird das hier wirklich im Oktober gefeiert. Diese Laien.

Egal wo ich bisher im Oktober hingefahren bin, Oktoberfest gibt es überall. Ob in Bergen in Norwegen noch in Waikiki in Hawaii, es gibt kein entrinnen.

Kanarische Inseln 2016, Tag 21, Das Ende der Welt

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Mein letzter Urlaubstag ist angebrochen.  Morgen geht es zurück nach Hamburg. Ich fahre nach Süden, zu den Dünen von Mespalomas. Da muß ich nur die Autobahn fahren. Keine engen Kurven, keine Berge. Juchu.

Das Dumme ist nur, dass es in Mespalomas nicht nur die Sanddünen gibt, sondern dass das auch der Hauptbadeort von Gran Canaria ist.  Es ist aber nicht voll. Eher das Gegenteil ist der Fall.  Das liegt wohl daran, dass wir nicht die Hauptsaison haben und das Mespalomas eine konstruierte Stadt ist. Oder eher eine konstruierte Ansammlung von Hotels und Ferienanlagen. Und sie haben großzügig konstruiert.

Trotzdem, oder gerade deswegen gefällt es mir hier nicht.  Die Sanddünen sind zwar interessant.  So stelle ich mir die Sahara vor, die ja nicht so furchtbar weit weg ist (Afrikas Küste ist vielleicht 250 km entfernt). Aber hier gibt es nur Sand und Wasser. Und Touristen. Der Strand ist eher langweilig. Den kann ich auch an der Nord- oder Ostsee haben. Ich blicke sehnsuchtsvoll auf die, in der diesigen Luft gerade so erkennbaren, Berge im Inselinnern. Dieses Südostende der Insel ist für mich sowas wie das Ende der Welt. Egal wo ich von hier aus hinfahre, es kann nur interessanter werden. Keine Ahnung wie man es hier drei Wochen aushalten kann.

Ich mache ein paar Bilder mit dem Mobiltelefon. Mal sehen, ob die was werden. Meine Kamera hatte ein Problem, das Objektiv anzusprechen. Ich hatte keine Lust an einem windigen Strand mit feinem Sand, das Objektiv zu säubern. Wäre bestimmt nicht besser geworden.

Auf dem Rückweg zum Hotel will ich noch bei einem Supermarkt vorbei. Ich komme an zweien vorbei die in der Nähe des Hotels liegen. Nicht mehr als fünf Kilometer und ein Tal entfernt. Das sind aber kleine Dinger, die in Straßendörfern liegen. Und da gibt es keine Parkplätze. Es bleibt mir nichts anderes übrig, als nochmal nach Las Palmas hineinzufahren. Und all das nur für eine Flasche Wasser und ein Brötchen. Ich bin doch mittlerweile etwas Urlaubsmüde. Ich freue mich auf Hamburg, wo man an jeder Ecke etwas kaufen kann, wo die Öffnungszeiten nicht von der Sonne abhängen (die meisten Geschäfte scheinen hier immer zu zu haben) und wo man erkannt hat, dass Supermärkte und Parkplätze eine Super Kombination sind. Und ich habe auch nichts gegen etwas weniger Sonne und Wärme. Nur das die Sonne schon um halb fünf untergeht, stört etwas. Naja, man kann nicht alles haben.

Kanarische Inseln 2016, Tag 20, Hiking in Teror

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Mein Urlaub geht langsam dem Ende zu.  Da will ich heute nochmal wandern gehen.  Ich fahre hoch zum Pass Cruz de Tejeda.  Da bin ich vor ein paar Tagen schon mal dran vorbei gefahren.  Da es bis hierher aber schon genug Kurven sind, und auch von hier ein paar Wanderwege starten, parke ich hier und gehe los. Leider ist es recht diesig und ich kann kaum das Meer sehen.

Ich komme etwa um 10 Uhr an.  Händler bauen gerade ihre Stände auf und verkaufen … Pullover.  Seltsam, so kalt ist es auch hier oben nicht. Auf einer Tafel, die über die lokalen Wanderwege informiert, ist der englische Teil mit „Hiking in Teror“ überschrieben.  Nein, da fehlt kein R. Teror ist der Name einer nahegelegenen Stadt.  

Auch auf diesem Weg stelle ich wieder fest, dass fast auf jeden Berg eine Straße führt.  Und eine Stromleitung.  Ist etwas demotivierend für ausgedehnte Wanderungen und macht es auch nicht einfacher schöne Fotos zu machen.  Und meistens wird mir überhaupt nicht klar, warum es diese Straßen überhaupt gibt.  In den Alpen führen die wenigstens noch zu irgendeinem Bauernhof.  Hier gibt es vielleicht noch einen Aussichtspunkt, sonst nichts.  Und all das in einem Naturschutzgebiet. Das wird wohl nicht so genau genommen.

Am weitesten Punkt der Wanderung komme ich zu einer Reihe von Höhlen. Eine kann ich sogar betreten. Die Anderen liegen an einem steilen Hang, ohne einfachen Zugang. Die Tafel sagt, dass die Höhlen zum einem vor Wind und Wetter geschützt haben. Zum anderen aber auch religiösen oder kultischen Charakter hatten. Gibt es da wirklich einen Unterschied?

Da der Rundweg mit nicht ganz 10 Kilometern nicht sehr lang ist, mache ich noch einen Abstecher nach ? um einen (diesigen) Blick auf die Nordküste zu bekommen.  Las Palmas kann ich in der Ferne mehr erahnen als sehen.

Kanarische Inseln 2016, Tag 19, Sin Titulo

This entry is part 18 of 20 in the series Kanarische Inseln 2016

Heute will ich mir Arucas anschauen, ein kleines Städtchen im Nordosten der Insel.  Die GC-3, die zwar noch nicht auf meiner Karte eingezeichnet ist, aber laut Google Maps schon existiert, finde ich nicht.  Bald bin ich auf der GC-1, die nach Las Palmas hineinführt.  Fahre ich eben an der Küste entlang, kein Problem.  Dann teilt sich die Autobahn.  Die Schilder, die erklären wo welche Seite hinführt, kommen erst als es schon zu spät ist.  Aus irgendeinem Grund wir die rechte Seite in einer Überführung nach links geleitet, dahin wo ich hin will.  Ich bin links gefahren, das jetzt das neue rechts ist.  Verwirrend.  Und typisch für die Verkehrsführung auf dieser Insel. Es gelingt mir, spät, zu drehen. Gehe ich eben erstmal ins Kunstmuseum in Las Palmas.  Auch gut.  Ich finde einen Parkplatz.  Aber der ist recht weit vom Museum entfernt.  Die Parkuhr akzeptiert nur einen Euro, 90 Minuten.

Das CAAM in Las Palmas, das Museum für moderne Kunst, hat ein paar interessante Ausstellungen und ist umsonst.  Leider ist dies eines dieser Museen, die keine Schilder neben den Bildern haben.  In jedem Raum gibt es statt dessen es einen Kasten mit Blättern, die den Raum beschreiben.  Manchmal ist dieser Kasten auch außerhalb des Raums. Fast so umständlich, wie die Straßen draußen.  Da bei den meisten Bildern sowieso „Sin Titulo“ dran steht, schaue ich mir bald nur noch kurz die Jahreszahlen an.

Wegen der Parkuhr habe ich nicht viel Zeit. Also wieder zum Auto zurück. Auf dem Weg zurück zum Hotel, finde ich doch noch die GC-3.  Kurz entschlossen, komme ich zurück zu meinem ursprünglichen „Plan“.  Auf nach Arucas.  Obwohl klein, ist dies die drittgrößte Stadt auf der Insel. Ist ein hübsches Städtchen mit einer netten Altstadt.  Sogar einen Parkplatz finde ich sofort.

Das markanteste Bauwerk ist der Dom.  Die merkwürdigste Kirche, die ich je gesehen habe.  Planung und Bau über mehrere Jahrhunderte haben zu einer seltsamen Ansammlung von Stilen geführt.  Der Kölner Dom ist der Beweis, dass eine lange Bauzeit trotzdem zu einem tollen Ergebnis führen kann.  Arucas ist ehere der Gegenbeweis.  Sieht aus wie eine Mischung aus Kölner Dom und Harry Potters Hogwarts. Trotzdem interessant.

Das lokale Museum, auch freier Eintritt, zeigt eine Mischung aus Werken lokaler Kinder und lokaler Künstler.  Im Keller sind Plastiken von lokalen Bildhauern aus dem letzten Jahrhundert ausgestellt.  Manche sind durchaus interessant.

Kanarische Inseln 2016, Tag 18, No Games

This entry is part 17 of 20 in the series Kanarische Inseln 2016

Heute ist (mein) Ruhetag. Um aber nicht den ganzen Tag durch Nichtstun zu verschwenden, besuche ich am Vormittag den nahe gelegenen botanischen Garten.  Angeblich der größte Spaniens.  Aber bestimmt nicht der schönste.  Vielleicht war er das mal, aber heute ist er ungepflegt und unansehnlich.  Kein Vergleich zum Beispiel zu dem liebevoll gepflegten Palmetum auf Teneriffa.

Aber er liegt hübsch in einem der Barrancos und zieht sich bis hoch auf eine Seite des Tals. Heute ist wohl Besuchstag von mehreren Schul- oder Kindergartenklassen.  Die Kinder werden mit einer Art Theatervorstellung auf den botanischen Garten eingestimmt.  Das ist jedenfalls das, was ich von hoch oben mitbekomme.  Klingt wie ein Jahrmarkt.

Danach suche ich mir noch einen Supermarkt um etwas einzukaufen.  Dazu muss ich erst zum Hotel zurück und das Internet bemühen. Ist nicht einfach, hier, fast im Zentrum der Insel, einen Laden zu finden.

Kanarische Inseln 2016, Tag 17, The Girl from Ipanema

This entry is part 16 of 20 in the series Kanarische Inseln 2016

Ich beginne den Tag, nach dem Frühstück mal wieder mit einer Autofahrt durch viele Serpentinen zur Mitte einer Insel um eine Wanderung zu machen. Ich brauche fast 90 Minuten für höchstens 50 km. Die Straße ist klaustrophobisch eng. Es passen zwar zwei Autos nebeneinander her. Aber nur wenn beide ganz am Rande fahren. Für Fußgänger bleibt dann kein Platz mehr. Anhalten kann man nicht. Die Straße wird am Anfang von Mauern, später von Felsen und Schluchten eingerenzt. Was werde ich froh sein, wenn ich wieder auf normalen Straßen gehen oder fahren kann. Mit Bürgersteigen und so.

Es geht los in Ayacata. Der schmale Weg geht hier noch zwischen Häuschen durch und an Mandelbäumen vorbei. Auf dem ersten Grat betrete ich dann touristisch erschlossenes Gebiet. Autos so weit das Auge reicht. Auf dem kleinen Parkplatz und dann die Straßenränder rauf und runter. Und die Straßen hier oben im Gebirge sind schon ohne Autos schmal. Ich mache einen Abstecher zum Roque Nublo, dem Ziel der vielen Touristen, zwei Felsen die von einem Berg im Zentrum der Caldera aufragen. Hier kann ich auch sehen wo die Musik herkommt, die ich beim Aufstieg immer mal wieder gehört habe. Da steht ein Mann am Rand eines einen Meter breiten Wanderweges und spielt auf einer E-Gitarre. Untermalt von Musik von seinem IPod. Er spielt gerade The Girl from Ipanema in der Aufzugsversion. Nicht mein Geschmack. Ich mag das Lied, aber nicht diese Interpretation. Zwanzig Minuten später, auf dem Rückweg, ist er bei Yesterday angelangt. Ein Lied, dachte ich, das durch nichts kaputt gemacht werden kann. Aber man lernt ja immer wieder was dazu.

Die Aussicht ist toll. Weiter geht es auf meinem eigentlichen Wanderweg. Auf einem Höhenweg um die halbe Caldera herum. Die erste Hälfte verlauft erst über einen kleinen Staudamm, dann auf etwa konstanter Höhe 5 km lang am Berg entlang. Der Rückweg ist anstrengender. Erst geht es steil bergab zu einem kleinen Dörflein. Eine Anwohnerin hilft mir den richtigen Einstieg für den Weg wieder nach oben auf den Grat zu finden. Der Wanderführer hat die falsche Hausnummer angegeben.

Ich staune, dass es hier, immerhin in einem Naturschutzgebiet, so viele Häuser und Straßen gibt. Keines der Häuser scheint eine nennenswerte landwirtschaftliche oder touristische Funktion zu haben. Warum leben die Menschen hier am Ende der Welt? Und wer bezahlt für die ganze Infrastruktur? Strom, Wasser, Straßen gibt es ja nicht umsonst.

Nach einer Stunde bergauf über den üblichen unangenehmen Mischmasch von Wegen.  Mal grob gepflastert, mal Strecken wo sie vermutlich eine Ladung Steine ausgekippt haben und dann ein bisschen fest geklopft haben, und dann wieder fast natürlichen Wanderpfad.  Ändert sich alle 20 Meter.

Nachdem ich es auf den anfänglichen Grat geschafft habe, muss ich nur noch eine halbe Stunder bergab zum Auto. Und nochmal 90 Minuten Kurven zurück zum Hotel. Mein nächster Wanderurlaub geht wieder in die Alpen.

Kanarische Inseln 2016, Tag 16, Die Straßen von San Franzisko

This entry is part 15 of 20 in the series Kanarische Inseln 2016

Da ich es gestern nicht mehr geschafft habe, fahre ich heute morgen zum Flughafen um den Mietwagen abzuholen. Aber erst mal hinkommen. Die Straße beim Hotel ist sehr schmal und hat einen ebenfalls sehr schmalen Bürgersteig, der auch manchmal fehlt. Lädt nicht zu längeren Fußmärschen ein. Der Bus fährt nur all 90 Minuten. Also gehe ich wieder zurück zum Hotel und warte etwa eine Stunde auf den nächsten Bus. Der fährt dann auch sehr zielstrebig – ohne viele Halte – zum Busbahnhof in Las Palmas. Ich muss mich erst noch daran gewöhnen, dass die Hauptstadt von Gran Canaria, zwar an der Standardstelle im Nordosten der Insel liegt, aber nicht den Standardnamen hat, Santa Cruz. War so auf Teneriffa, war so auf La Palma.

Der Bus zum Flughafen ist einfach zu finden und ich muss auch nicht lange warten. Beim Flughafen kann ich ein paar der Fotos nochmal machen, die ich bei meiner Ankunft vor zwei Wochen schon gemacht hatte, die aber nicht auf die Speicherkarte geschrieben wurden. Das Auto ist kleiner und etwas älter als die ersten beiden. Die Gangschaltung wirkt etwas ausgeleiert. Auf eine Beule und mehrere Kratzer angesprochen, meint der Angestellt von der Verleihfirma, dass ich mir um die Karosserie keine Sorgen machen müsste. Ich mache trotzdem ein paar Fotos. Das Auto hat wieder keinen Navigationscomputer. Also kaufe ich mir eine Straßenkarte und versuche mein Glück, indem ich nach Las Palmas hineinfahre.

Las Palamas wirkt zur Abwechslung mal wirklich wie eine Stadt, die schon ein bisschen Geschichte gesehen hat. Santa Cruz auf Teneriffa wirkte steril und hässlich. Santa Cruz auf La Palma war klein und mit seinen steilen und schmalen Gassen, als ob nicht genug Platz für eine richtige Stadt gewesen währe. Las Palmas ist durchaus groß, die größte Stadt der kanarischen Inseln. Es gibt eine Fußgängerzone und ein paar hübsche alte Gassen und Häuser. Die Kunstmuseen haben Montags zu, Kathedrale und Kolumbushaus haben offen.

Die Kathedrale Sankt Ana, ist erstaunlich groß und wirkt erstaunlich protestantisch. Im Inneren ist viel Platz, da nur im Hauptschiff Bänke stehen, und die Wände sind eher kahl. Die Glasfenster sind schlicht und haben geometrische Muster, die wie Diaprojektionen, bunte Bilder an die Wände werfen. Das Diözesanmuseum ist nett, hat aber nicht viel zu bieten.

Das Kolumbusmuseum ist interessanter. Der hat hier auf den kanarischen Inseln einen letzten Stop eingelegt, bevor er nach Westen aufgebrochen ist um Indien, pardon, Amerika zu entdecken. Mit den vier Reisen von Kolumbus muss ich mich mal intensiver Beschäftigen.

Meine Fahrt zurück zum Hotel ist erstaunlich zielstrebig. Nur am Anfang komme ich nicht ganz auf die Straße, die ich eigentlich fahren möchte. Die Stadtplaner hatten wohl etwas gegen Linksabbieger. Ich bin froh, einen Wegweiser nach San Franzisko zu sehen. Das ist der Stadtteil, den ich vorher auf der Karte gesehen hatte und wo die Ausfallstraße zu meinem Hotel durchgeht. Die Gegend ist sehr hügelig mit steilen und engen Straßen zwischen hohen Wohnblocks. Es gibt eindrucksvolle Ausblicke, leider ohne Gelegenheit für Fotos. Nur eine Hängebrücke kann ich nicht sehen. Irgendwann kommt mir die Gegend wieder bekannt vor. Bin ich am Vormittag mit dem Bus durchgefahren. Ich finde mein Hotel ohne weitere Probleme.

Nach einem überraschen guten Essen im Hotel mache ich noch einen kurzen Spaziergang und sehe ein Bild, dass ich nur schlecht fotografieren kann. Der Mond steht voll und groß am Himmel. Darunter kann ich den Scherenschnitt eines kleinen Vulkans sehen, dessen Konturen von gelben Straßenlampen hervorgehoben werden. Darunter im Vordergrund liegen die erleuchteten Tennisplätze eines Sportvereins.

Kanarische Inseln 2016, Tag 15, Auf der linken Spur

This entry is part 14 of 20 in the series Kanarische Inseln 2016

Heute geht es auf die dritte Insel meiner Reise, Gran Canaria. Ich war ja schon kurz dort, als ich mit dem Flugzeug angekommen bin. Heute geht es mit zwei Fähren über drei Inseln. Die erste Fähre fährt von La Palma über La Gomera nach Teneriffa (Los Christianos im Süden). Es ist die selbe Expressfähre, mit der ich auch schon nach La Palma gefahren bin. Der Trikatermaran liegt ganz offensichtlich nicht sehr stabil im Wasser. Schon im Hafen schaukelt er sichtbar. Die Fahrt zurück ist etwas unruhiger, aber wenn man die Augen schließt und sich zurücklehnt, ist es erträglich.

Die zweite Fähre geht von Teneriffa nach Gran Canaria. Dummerweise nimmt sie die kürzeste Strecke. Das heißt, dass sie von Santa Cruz im Norden Teneriffas, nach Aaegete im Westen von Gran Canaria fährt. Auf Teneriffa gibt es glücklicherweise einen Bus der Reederei, der mich von Fähre zu Fähre fährt. Leider hat die Fähre von La Palma eine halbe Stunde Verspätung. Das führt dazu, dass der Bus nicht trödeln darf. Und tatsächlich, er fährt häufig auf der linken Seite der Autobahn um konstant die erlaubten 120 km/h fahren zu können. Denn hier auf Teneriffa fährt, wenn 120 erlaubt sind, ein Drittel 80, ein Drittel 100, und der Rest traut sich gerade so, die 120 zu fahren. Trotz dieses Rennens, muss die Fähre nach Gran Canaria auf uns warten. Als wir ankommen, werden wir schon erwartet. Ein Mitarbeiter der Fähre hilft mir, den Rollkoffer und meinen Rucksack in den Gepäckwagen zu heben und tut selbst den einen Euro in das Schloss. Kaum ist die Klappe zu, wird der Wagen auch schon als letztes Fahrzeug auf die Fähre gefahren, damit sie ablegen kann. Ich werde erst auf dem Autodeck nach meinem Reisepass gefragt, der ist quasi meine Fahrkarte.

Eigentlich wollte ich ja noch mein Auto abholen. Dazu müsste ich aber erst auf die andere Seite der Insel. Die Fähre kommt im Nordwesten an, der Flughafen ist im Südosten. Da das Hotel wohl eher klein ist und nicht die ganze Nacht geöffnet hat, fahre ich mit dem Taxi zum Hotel und hole das Auto erst morgen ab. Ich muss dem Taxifahrer helfen, den Weg zu finden. Navigationscomputer sind wohl zu kompliziert.