- Kanarische Inseln 2016, Tag 1, Applaus
- Kanarische Inseln 2016, Tag 2, Montag Ruhetag
- Kanarische Inseln 2016, Tag 3, Doppelte Baumgrenze
- Kanarische Inseln 2016, Tag 4, „I like your hiking boots“
- Kanarische Inseln 2016, Tag 5, Der Titan
- Kanarische Inseln 2016, Tag 6, Kiefernrauschen
- Kanarische Inseln 2016, Tag 7, Kollision der Wolken
- Kanarische Inseln 2016, Tag 8, Die kleine Überfahrt
- Kanarische Inseln 2016, Tag 9, Regen
- Kanarische Inseln 2016, Tag 10, Spanische Stunde
- Kanarische Inseln 2016, Tag 11, Feuer
- Kanarische Inseln 2016, Tag 12, Ein perfekter Tag
- Kanarische Inseln 2016, Tag 13, Vielwetter Insel
- Kanarische Inseln 2016, Tag 15, Auf der linken Spur
- Kanarische Inseln 2016, Tag 16, Die Straßen von San Franzisko
- Kanarische Inseln 2016, Tag 17, The Girl from Ipanema
- Kanarische Inseln 2016, Tag 18, No Games
- Kanarische Inseln 2016, Tag 19, Sin Titulo
- Kanarische Inseln 2016, Tag 20, Hiking in Teror
- Kanarische Inseln 2016, Tag 21, Das Ende der Welt
Wie in Deutschland, haben auch auf Teneriffa die Museen Montags
geschlossen. Kommt mir ganz gelegen, so habe ich eine Ausrede den Tag
ruhig angehen zu lassen. Ich stehe eher aus Versehen um kurz nach
sieben auf: Mein Mobiltelefon steht noch auf Mitteleuropäische Zeit,
hier gilt aber die Westeuropäische. Das verschafft mir aber den Genuß
eines zweiten Sonnenaufgangs, als die Sonne langsam hinter den Wolken
hervorkommt, die draußen auf dem Meer treiben.
Nach dem, äh, spanischen Frühstück (kein Buffet, sonder nur ein
Croissant und ein Bagettbrötchen) mache ich mich auf den Weg nach Los
Cristianos, wo ich eine Wanderkarte und/oder einen Wanderführer kaufen
möchte. Los Cristianos ist der südliche Touristenort der Insel. Von
hier aus nach Nordwesten zieht sich Playa de las Americas, die man
aber ehrlicherweise in las Britannias umbenennen sollte. Hier komme
ich zum ersten Mal auf dieser Reise mit dem Massentourismus in
Berührung. Da bin ich doch froh, ein Hotel in einem kleinen Bergdorf
gebucht zu haben.
Los Cristianos ist zwar nicht so mein Geschmack, die Überbleibsel aus
einer besseren, oder vielleicht einfach nur älteren, Zeit, haben ihren
Charm. Insgesamt hätte ich mir das aber schlimmer vorgestellt. Wen man
einmal auf Hawaii in Waikiki gewesen ist, dann wirken Hotels mit
weniger als zwanzig Stockwerken ein wenig ländlich.
In einer Seitenstraße finde ich eine Buchhandlung mit deutschen
Reiseführern. Ein Hoch auf die moderene Technick, bei der ich mit
meinem Mobiltelefon nur nach „bookstore“ suchen muss um kurz darauf
eine Stimme zu hören, die mir den Weg weist. Ich kaufe mir auch noch
einen Hut. Ich muss ja nicht schon am zweiten Tag wie die eine Hälfte
der hiesigen Briten aussehen. Rot. Die andere Hälfte der Männer,
tragen tiefbraun, mit freiem Oberkörper, ihre Bierbäuche und Tattos zu
schau. Muss man gesehen haben. Aber nur einmal.
Ich esse eine Kleinigkeit und mache mich kurz nach Mittag mit Proviant
für den nächsten Tag, auf den Weg zurück zum Hotel. Vielleicht ist es
doch gut, dass ich keinen Navigationscomputer im Auto habe. So muss
ich mich ein wenig mit der Gegend vertraut machen und finde den
Rückweg auch ohne Karte.